Von November bis April herrscht auf Bali Regenzeit. „Da bleibe ich der Insel lieber fern“, denken sich viele. Dass diese Denkweise nicht ganz berechtigt ist, beweisen wir mit unserer Erfahrung. Ja, wir müssen jetzt nochmal offiziell zugeben, wie weit wir mit dem Bloggen gerade zurück liegen. Wir waren nämlich bereits im Januar in Indonesien unterwegs, dementsprechend genau in der Regenzeit. Unser Alltag in Sydney, wo wir mittlerweile wohnen, lässt nicht ganz so viel Zeit zum Bloggen aber langsam holen wir auf. Nach Indonesien ist nämlich nicht mehr ganz so viel Spannendes passiert, bald seid ihr also wieder auf dem neuesten Stand, versprochen!

Ich gebe mein Bestes, euch schnellstmöglich auf den neuesten Stand zu bringen!
Wie auch immer, zurück zur Regenzeit auf Bali. Es ist nicht so schlimm, wie alle immer denken. Natürlich kann das Wetter variieren und wenn man Pech hat, regnet es den ganzen Tag. Das haben wir im Januar allerdings kein einziges Mal erlebt! Unserer Erfahrung nach, bleibt es den Tag über meist trocken, am späten Nachmittag fängt es dann oft an zu regnen. Wir haben unseren Tagesablauf ans Wetter angepasst und sind so nur ein paar Mal wirklich nass geworden.
Bali im Regen
Das Positive an der Regenzeit ist, dass die sowieso schon grüne Insel, noch viel grüner ist. Wir sind quasi umzingelt von satten, saftigen Grüntönen. Die Reisfelder, die Palmen, der Dschungel. Alles strotzt nur so voller Leben. Die Wasserfälle sind voller, die Vögel zwitschern lauter. Dafür nehme ich den ein oder anderen Schauer wirklich sehr gern in Kauf.

Grünes Bali
Wenn der Regen allerdings kommt, kommt er meist schnell und heftig! Diese Erfahrung dürfen wir ausgerechnet auf unserer einzigen Tour machen, die wir in Indonesien gebucht haben. Wir wollten unbedingt mal radelnder Weise die Insel erkunden und haben eine Downhill Tour mit Bali Breeze Tours gebucht. Alles beginnt ganz harmlos. Zunächst mit einer kurzen Tour über eine Kaffeeplantage und leckerer Kaffee-Verkostung.
Kaffee aus Tierdung
Kennt ihr das Tier Luwak?
Ist mir völlig neu, habe ich noch nie gesehen. Es ist interessant zu hören, dass mit der Hilfe derer Exkremente extrem teurer Kaffee hergestellt wird. Wieder was dazu gelernt! Den teuren Luwak Kaffee haben wir nicht probiert, für eine winzige Tasse sollen wir €5 zahlen. So ein extremer Kaffee-Kenner bin ich dann auch wieder nicht – Chris sowieso nicht. Wir probieren dann lieber die interessanten Kaffee-Variationen mit Kokosnuss oder Ginseng. Die sind lecker, haben allerdings geschmacklich so wenig mit Kaffee zu tun, dass sogar Chris als nicht Kaffee-Trinker sie mag.
Nach der Verkostung geht es weiter bergauf Richtung Vulkan Mount Batur. Mit wunderschönem Blick aber nicht so köstlichem Frühstück beginnt dann endlich die Radtour. Generell können wir die Tour empfehlen aber das Frühstück war wirklich nicht lecker. Wir haben den Pfannkuchen und auch das Omelette probiert. Beides wurde kalt serviert und war relativ geschmacklos. Aber naja, wir sind ja nicht zum Essen hier, sondern zum Radfahren.
Downhill Tour Ubud
Damit geht es dann auch bei strahlendem Sonnenschein los, von der Regenzeit auf Bali ist bis hierhin noch nichts zu spüren. Entlang kleiner Sträßchen mit wenig Verkehr. Durch kleine Dörfchen, vorbei an schönen Tempeln.
Ab und an halten wir an und unser Guide erzählt aus dem balinesischen Dorfleben. Fakten zur Namensgebung der indonesischen Kinder kennen wir bereits, finden es aber spannend das nochmal aus erster Hand zu erfahren. Falls ihr euch also wundert, warum ihr hauptsächlich Wayan, Gede, Made oder Nyoman/Komang kennenlernt, das liegt daran, dass jedes erstgeborene Kind meist den gleichen Namen bekommt (Wayan oder Gede), jedes zweitgeborene heißt dann Made oder Kadek usw. Eine ganz andere Art und Weise der Namensgebung.
Regenzeit auf Bali
Von jetzt auf gleich zeigt die Regenzeit auf Bali dann plötzlich ihr Gesicht. Nur eine Vollbremsung und schnelle Handbewegungen sichern meine Kamera. »Nicht noch ein Gerät mit Wasserschaden!!! Schnell im Rucksack verstaut, fahren wir bis zur nächsten Hütte, wo die Zeit zunächst mit Erklärungen zum Reiseinbau überbrückt wird. Die Frage, ob die Tour abgebrochen werden soll steht dann im Raum. Die Hälfte der Gruppe lässt sich vom Regen einschüchtern, die andere (uns inklusive) lässt sich ihre Tour sicher nicht von ein paar Regentropfen vermiesen!
Regencapes an – puahhh, die stinken aber, egal weiter geht’s. Ehrlich gesagt ist es ziemlich lustig. Blinzelnder Weise nehmen wir unsere grüne Umgebung wahr. Vorbei an Frauen mit riesigen Körben auf dem Kopf, die den Regen scheinbar kaum wahrnehmen, weiter durch Pfützen, die sich schnell zu kleinen Seen entwickeln. Immer wieder die Warnung vom Guide, nicht zu schnell zu fahren, es ist nämlich extrem rutschig!
Endlich gutes Essen
Die Tour endet in einem kleinen Dorf im Haus der Chefs. Er begrüßt jeden Gast persönlich, seine Frau hat ein kleines Buffet vorbereitet, seine Töchter und ihre Freundinnen unterhalten uns mit einer Tanzeinlage. Verrückt zu sehen, wie jung die talentierten, balinesischen Tänzerinnen das Tanztraining beginnen. Nach der »bemerkenswerten Topeng Darbietung einige Tage zuvor, ist es beeindruckend nun die Nachwuchstalente zu bestaunen. Und: das Essen ist köstlich!!! Welch Wohltat nach den letzten nassen Kilometern und dem dürftigen Frühstück am Morgen.
Elephant Cave
Wie ihr auch im Video sehen könnt, bemerkt man bei unseren restlichen Aufnahmen in Ubud nicht, dass wir in der Regenzeit auf Bali unterwegs sind. Der Himmel ist blau und solange man am frühen Abend im Trockenen ist, lässt es sich gut mit der Regenzeit auf Bali reisen. Zwei mittlerweile bekannte Sehenswürdigkeiten Ubuds sind die Elefanten-Höhle und der Tegenungan Wasserfall.
Die Höhle und vor allem die weitläufigen Gärten drumherum sind sehenswert mit üppigen tropischen Gärten.

Ich am Eingang der Elephant Cave
Das Gelände wird mit balinesischer Musik beschallt. Man kann nun selbst entscheiden, ob das zur passenden, exotischen Stimmung beiträgt oder ob man es eher als Touristenabklatsch bezeichnen möchte.
Mein Tipp →
Nehmt einen Sarong mit!
Um Tempel betreten zu dürfen, müssen sich auch Nicht-Hinduisten einen Sarong um die Hüften wickeln. Hat man diesen bereits dabei, lassen einen die meisten Verkäufer, die sich in der Regel vor den Tempeln befinden, in Ruhe. Uns haben sogar zwei nette, ältere Damen beim richtigen Wickeln des traditionellen Kleidungsstückes geholfen.
Tegenungan Fall
Der Weg ist mal wieder das Ziel. Ubud und seine Reisfelder. Dieses Thema geht weit über die bekannten Tegalalang Reisterrassen hinaus. Stellt also sicher, dass ihr Ubuds Zentrum verlasst und die verschiedenen Reisfelder bestaunt. Sobald man sich ein wenig von den Hauptstraßen weg bewegt, ist es auch wesentlich ruhiger!
Auf dem Weg zum Tegenungan Wasserfall haben wir teilweise das Gefühl, nicht mehr auf dem richtigen Weg zu sein. Wir beobachten Reisfarmer auf ihren Feldern und verteilen High-Fives an lächelnde Kinder. Umso enttäuschter waren wir, als wir den Parkplatz des Wasserfalls erreichten.
Parkgebühren, Eintrittsgebühren und endlose Reihen von Marktständen mit Plastik-Souvenirs.
Das haben wir nun nicht erwartet. Der Wasserfall an sich ist beeindruckend und wegen der Regenzeit auf Bali kracht er natürlich besonders tosend in den kleinen Fluss.
Möchte man die Umgebung allerdings ein wenig erkunden und beispielsweise den Wasserfall von oben begutachten, fallen wieder neue Eintrittsgelder an. Dies finden wir so lächerlich, dass wir nach einem nur sehr kurzen Bad wieder umkehren.
Tegalalang Reisterrassen
Wir sind ja generell nicht so die Frühaufsteher aber bei den Reisterrassen lohnt es sich wirklich, früh aus dem Bett zu kommen.
Mein Tipp →
Der frühe Vogel fängt den Wurm!
So entkommt man nämlich den Touristenmassen, die Busweise zu den Reisfeldern transportiert werden.
Neben den Reisterrassen gibt es – wie bereits erwähnt – natürlich unendlich viele Reisfelder in Ubud. Einige sind ehrlich gesagt gar nicht so leicht zu finden. Ein Spot, an dem wir diesen wunderschönen Sonnenuntergang genießen durften haben wir nur gefunden, weil wir im Restaurant Sari Organic essen wollten.
Nusa Penida
Ihr seht also, Ubud hat viel zu bieten, auch wenn gerade Regenzeit auf Bali herrscht! Wir haben uns wohl gefühlt in Ubud, sind aber nun trotzdem froh Bali gegen eine weniger bekannte Insel zu tauschen. Hier haben wir das wahre Paradies gefunden. Wir haben uns lange nicht mehr so unfassbar glücklich und ausgeglichen gefühlt! Die ganze Story gibt’s wie immer im nächsten Beitrag!
Ganz liebe Grüße,
Eure Christina
»Ich bin Christina
Schön, dass ihr mit mir nach Australien reist! Erlebt Down Under, seine Bewohner und ihre Geschichten durch meinen Blog. Profitiert vom Erfahrungswert meiner Australien-Experten und taucht ein, in die Schönheit des Roten Kontinents.
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